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Bildende Kunst von psychisch kranken Menschen – Dr. Thomas Röske / Heidelberg

Datum: Dienstag, 6. Juni 2006, 19:00 Uhr
Ort: Vortragssaal des Landesmuseums

Wahnsinn ist ein wichtiges Thema des deutschen Expressionismus - als Gegenbild zur verhassten Welt des Bürgertums. Maler und Grafiker dieser Richtung stellen zwischen 1905 und 1935 immer wieder psychisch Kranke dar, in Portraits, als Sinnbilder und als Identifikationsfiguren. Zudem entdecken sie in dieser Zeit die künstlerischen Werke von Anstaltspatienten. Auch die Ästhetik in Hans Prinzhorns Buch „Bildnerei der Geisteskranken„ (erschienen 1922) wurzelt im Expressionismus.

Zur Person:

Dr. phil. Thomas Röske (*1962) ist seit November 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologie in Hamburg studiert und 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert ( 1995 unter dem Titel „Der Arzt als Künstler“. Ästhetik und Psychotherapie bei Hans Prinzhorn /1886-1933/ als Buch erschienen). Von 1993 bis 1999 war er wissenschaftlicher Hochschulassistent am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt, von 1996 bis 1999 stellvertretender Sprecher des dort angesiedelten Graduiertenkollegs „Psychische Energien bildender Kunst“. Daneben hat er immer wieder als freier Ausstellungskurator für verschiedene Institutionen gearbeitet ( zuletzt: Expressionismus und Wahnsinn“, Schloß Gottorf, Schleswig 2003/2004).



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