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Ein dialogischer Austausch an den Grenzen der Vernunft – Prof. Dr. med. Hans Pfefferer-Wolf und Dr. rer. biol. hum. Klaus Becker – Hannover / Bremen

Datum: Dienstag, 23. Mai 2006, 19:00 Uhr
Ort: Vortragssaal des Landesmuseums

Ein Psychiater und ein Musiker erkunden in einem offenen, weitgehend improvisierten Dialog, wann und wo die Vernunft an ihre Grenzen stößt. Beide verbindet die Aufgeschlossenheit für das berufliche Terrain des jeweils anderen und das Interesse an  Philosophie und Literatur der Aufklärung. Becker und Wolf liegt viel daran, mit Hilfe von oftmals zu Unrecht vergessenen historischen Einsichten, die Gegenwart besser verstehen zu können. In ihrem Gespräch stellen sie eine Verbindung her, die geistesgeschichtliche Ausgangspunkte mit aktuellen Themen verknüpft. Sie stellen Fragen wie:

Werden durch die rezente neurobiologische Forschung und ihre massive populärwissenschaftliche Verbreitung neue „Neuro-Mythen“ erzeugt? Ist die soziale Therapie ein „sozialromantisches Auslaufmodell“? Inwiefern ist Therapie eine Kunst oder wie kann Kunst zur Therapie werden? Wann und wie wird „therapeutische Kunst“ untherapeutisch und kunstlos – ist das ein Gewinn oder ein Verlust?

Die Einspielung von kurzen Musikstücken, Videosequenzen und Bildern gibt den beiden Gesprächspartnern neue Impulse und den Zuhörern nonverbale Ergänzungen des Dialogs.

Zu den Personen:

Prof. Dr. med. Hans Pfefferer-Wolf ist psychiatrischer Oberarzt und Hochschullehrer an der Medizinischen Hochschule Hannover. In Forschung und Lehre, in der Praxis der psychiatrischen Versorgung sowie in seinen Publikationen vertritt er einen kritischen, auch geisteswissenschaftlich orientierten sozialpsychiatrischen Standpunkt und ist, auch auf der Grundlage enger Arbeitsbeziehungen, sehr vertraut mit den Entwicklungen der italienischen Psychiatrie.

Dr. rer. biol. hum. Klaus Becker ist freischaffender Musiker, Pädagoge und Musiktherapeut am Klinikum Bremen-Ost; er versteht sein musikalisches Schaffen und seine Zusammenarbeit mit außereuropäischen Musikern nicht zuletzt als eine Form der transkulturellen Kommunikation; in seinen Publikationen befasst er sich besonders mit der Alltäglichkeit und der Unmittelbarkeit in der therapeutischen Interaktion, sowohl unter psychiatrischen als auch geistesgeschichtlichen Aspekten.



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