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Eine interaktive Performance mit Stephan US

Das Festival hat die Frage nach den Begrifflichkeiten von Verrücktheit und Normalität auch in den öffentlichen Raum getragen. Was lag näher, als sich mit diesem Ansinnen an Stephan US zu wenden. Der etablierte Konzeptkünstler hat sich bereits mit dem „Archiv des Nichts“ und sozialen Skulpturen einen internationalen Namen gemacht.

Er steht als bildender Künstler für partizipative Kunstaktionen. Notorisch neugierig und präzise charmant begibt er sich mit Vorliebe in die Live-Recherche und hat sich im Rahmen von „madness & arts“ auf die irrwitzige Suche nach dem ganz normalen Wahnsinn gemacht.

„Wie verrückt ist normal?“ - diese Frage wurde von US und einer Crew von Studentinnen Hunderte von Malen gestellt und das in Münster auf offener Straße. Immer im Radius um den Airstreamer (Festivalmobil), der über 10 Tage an 4 verschiedenen Orten in der Innenstadt Münsters platziert war. Zwischen Kirche und Konsum oder Museum und Fußgängerzone.

Die Reaktionen der Passanten auf die Kernfrage der Aktion rangierten zwischen entrüsteter Abgrenzung „Ich bin doch nicht verrückt!“ und bereitwilligem Erzählen eigener Erlebnisse. Die „verrücktesten Momente“ der Passanten und Interessierten wurden in Wort und Bild gesammelt. Dokumentierte Geschichten und filmisch aufgezeichnete Interviews waren im Festivalmobil als laufende Ausstellung installiert. Die kürzeste Antwort auf die madness- Frage war: „Ich bin Priester“, andere fühlten sich sichtlich erleichtert, endlich einmal über ihre eigenen Verrücktheiten zu sprechen, einige bezeichneten Ihr Leben als „normal normal“. Häufige Erkenntnis dieser Bürger: „Mein Leben ist langweilig – leider.“

Aus den 60 „Partizipanten“ der interaktiven performance wurden zwei ausgewählt und mit dem Orden für den „verrücktesten normalen Münsteraner“ gekürt.



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