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Das madness & arts worldfestival II ist mit nachhaltigem Erfolg und überwältigender Resonanz über die „Bühnen“ gegangen.

Nach über zehnjähriger integrativer Theaterarbeit mit Psychiatrieerprobten, Entgrenzungs-erfahrenen Menschen und weltweit beachteten Theaterproduktionen hat Theater Sycorax mit diesem Kulturereignis neue Impulse für die Kunst und gegen die Stigmatisierung von psychischer Erkrankung gesetzt. Zum ersten Mal auf dem europäischen Kontinent wurde ein Forum für professionelle Kunstschaffende, die sich mit den kreativen Potentialen im Spannungsfeld von psychischer Gesundheit und Krankheit auseinandersetzen, eröffnet und gestaltet.

Die Festivalleiter Paula Artkamp und Manfred Kerklau hatten zu einem schillernden, prallen, wahnwitzigen und inspirierenden Programm eingeladen und zur global madness aufgerufen. Die Idee war tollkühn und das Echo gewaltig. Unser Dank gilt allen Partnern, Unterstützern, den KünstlerInnen aus aller Welt, den unzähligen Helfern, dem Publikum und allen, die den Mut hatten zur madness und die Offenheit für Künste der außergewöhnlichen Art.

Programmiert waren 15 Theateraufführungen professioneller und international renommierter Ensembles aus Tschechien, Italien, Russland, Deutschland, Polen, Dänemark, Frankreich, Belgien und Kanada. Die Aufführungen im Theater im Pumpenhaus und an den Städtischen Bühnen waren äußerst divergent inszeniert und zeigten in ihrer Vielfalt eine hohe Authentizität. Bildmächtig, skurril, experimentell, assoziationsgewaltig und erfrischend außergewöhnlich. So überbordend wie auch die Anzahl der Darsteller, die Ensemblestärke rangierte zwischen 4 und 30 Schauspielern auf der Bühne. „Welturaufführung“ im Münsteraner Hafen hatte der madness & arts catwalk - eine einzigartige Modenschau zu psychiatrischen Krankheitsbildern nach einer europaweiten Ausschreibung für Künstler und Designer. Die Symposien: „Kunst und Wahnsinn“ und „Der Blick von Innen“ im Festivalzelt waren eine ungemein spannende Plattform für den Diskurs von Regisseuren und Darstellern aus aller Welt. In 6 Workshops wurden verschiedene methodische und ästhetische Arbeitsansätze unter der Leitung der teilnehmenden Theatergruppen vermittelt. Die Sonderfilmreihe in Kooperation mit dem Programmkino Cinema und dem Filmfestival Toronto zeigte 5 magisch-berührende Spiel- und Dokumentarfilme, die Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Münster im Landesmuseum beleuchtete verschiedene Aspekte an den Schnittstellen zwischen Kunst und Wahn. Die Kunstausstellung „Wellenlänge“ im Kunsthaus Kannen präsentierte gemeinsame Arbeiten von Künstlern aus der Psychiatrie und „professionellen“ Künstlern. Der Konzeptkünstler Stephan US trug mit seiner interaktiven Performance „Wie verrückt ist normal“ das Thema Verrücktheit und Normalität mitten ins Herz der Stadt. Ein Airstreamer, an verschiedenen Innenstadtstandorten platziert, war Basisstation für diese Aktion und als Festivalmobil ein rollender Werbeträger. Die Katholische Fachhochschule NW begleitete das Festival mit einem Seminar. Das Festivalzelt war Dreh- und Angelpunkt für Künstler und Künstlerinnen, Publikum, Fachleute und Medien, diente als Podium für beide Symposien, als Catering-location und war ein idealer Ort für Gespräche, zum Kennen lernen und Feiern. Die ausverkauften Vorstellungen im Theater im Pumpenhaus wurden live auf die Großbildleinwand im Zelt übertragen.



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