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„Zur Selbstdarstellung Psychiatrieerfahrener im Dokumentarfilm“ - Dr. Peter Stastny / New York

Datum: Dienstag, 9. Mai 2006, 19:00 Uhr
Ort: Vortragssaal des Landesmuseums
Sprache: Deutsch

Hunderte Spiel- und Dokumentarfilme haben das Thema Wahnsinn zum Inhalt und geben dem Publikum mehr oder weniger ansprechende Möglichkeiten, sich damit in verschiedensten Varianten auseinander zu setzen. Nur selten hatten allerdings Menschen mit Psychiatrieerfahrungen die Gelegenheit, im Medium Film ihre eigenen Geschichten und Vorstellungen zu erzählen. Erst in letzter Zeit ist eine kleine Anzahl von Akteuren, Regisseuren und AutorInnen in diesem Bereich zum Zug gekommen, wobei sie sich oft mit ihren eigenen Erfahrungen vor und hinter die Kamera stellen. Das zunehmend populäre Genre des autobiografischen Films gibt Rückendeckung für diese eher subversive Entwicklung, die Hand in Hand geht mit der Empowerment-Bewegung und dem wiederentdeckten Interesse an subjektiven Erfahrungen. Dieser Vortrag wird sich mittels einiger Film-Beispiele mit der historischen und transformativen Bedeutung dieser Entwicklung befassen.

Zur Person: Dr. Peter Stastny studierte Medizin in Wien und ist derzeit Associate Professor für Psychiatrie am Albert Einstein College of Medicine in New York. Er ist Autor von Fachpublikationen zu Themen wie psychosoziale Behandlung, Selbsthilfe und Selbstbefähigung, Filmgeschichte und Psychiatrie etc. und entwickelte innovative Projekte über neue Rollen von Betroffenen im Versorgungssystem, Selbsthilfefirmen und alternative Praxismodelle. Als Gerichtsexperte ist er spezialisiert auf psychiatrische Zwangsbehandlung und Missbrauch im therapeutischen Kontext und ist Regisseur und Produzent mehrerer Dokumentarfilme im Bereich Psychiatrie und Selbsterfahrung.



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